In der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) konnte nach mehrstündigen intensiven Verhandlungen am Morgen des 13. April 2023 ein Verhandlungsergebnis erzielt werden.Das Verhandlungsergebnis beinhaltet folgende Punkte:
Zum 01.05.2023 eine steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung
in Höhe von 1.000 EUR
Zum 01.09.2023 eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,1 Prozent
Zum 01.03.2024 eine steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung
in Höhe von 1.000 EUR
Zum 01.08.2024 eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,1 Prozent
Zum 01.12.2024 eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1,4 Prozent
Die Auszubildenden erhalten die Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 500 EUR. Die Aus-bildungsvergütungen werden um die vereinbarten Prozentsätze angehoben und auf volle 10-Euro-Beträge aufgerundet.
Teilzeitbeschäftigte erhalten die steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung anteilig.
Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 24 Monate bis zum 31.01.2025 betragen.
In der Summe werden mit diesem Verhandlungsergebnis die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 8,6 Prozent erhöht.
Jetzt haben die Kolleginnen und Kollegen das Wort: In einer Befragung entscheiden die Mitglieder in den kommenden Wochen über das Ergebnis. Genauere Infos dazu folgen.
Dieses Verhandlungsergebnis haben die vielen Aktivitäten der Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben möglich gemacht!
In der Zeit vom 17. Februar 2023 bis zum 7. März 2023 haben sich unter anderem die Kolleginnen und Kollegen aus folgenden Betrieben an den Warnstreiks beteiligt:
Baden-Württemberg
A. Landerer, Neuenstadt am Kocher / Anton Debatin, Bruchsal / August Faller, Schopfheim / August Faller, Waldkirch / Carl Edelmann, Heidenheim / DS Smith Packaging, Mannheim / Edelmann, Heidenheim / Edelmann Pharma-Druck, Weilheim / Faller-Pharma-Service-Center, Binzen / Klingele Wellpappenwerk Grunbach, Remshalden / MMP Schilling, Heilbronn / Smurfit Kappa St. Leon-Rot
Bayern
Bischof + Klein, Konzell / Coveris Flexibles Deutschland, Rohrdorf / Edelmann, Lindau / Engelhardt, Nördlingen / Hans Kolb Wellpappe, Memmingen / Klingele, Hippoltstein / Kunert Peiting, Peiting / Mondi,
Ansbach / Mondi, Eschenbach / Paul & Co GmbH & Co KG, Wildflecken / REKA, Kitzingen / Smurfit Kappa, Feucht / Smurfit Kappa, Neuburg / Smurfit Kappa Plattling / STI d+v, Neutraubling / Töpfer, Kulmbach / VG Nicolaus, Kempten
Berlin
DS Smith, Berlin
Hessen
CCL Label, Marburg / Constantia Ebert, Wiesbaden / Deutsche Rondo Blei + Guba, Kelkheim / DS Smith, Erlensee / DS Smith, Fulda / GPI Frankfurt & Augsburg, Kriftel / Marburger Tapetenfabrik, Marburg (Soli-Streik) / Smurfit Kappa, Hanau / Smurfit Kappa, Heppenheim / STI Corrugated, Alsfeld
Niedersachsen-Bremen
Delkeskamp, Hannover / DUNI, Bramsche / DUNI Logistik, Bramsche / Heyne & Penke, Dassel / Klingele, Delmenhorst / Leitz Acco Brands, Uelzen / MMP Graphia Innovaprint, Delmenhorst / MMP Packaging
Behrens, Alfeld / Smurfit Kappa, Sarstedt / Tapetenfabrik Gebr. Rasch, Bramsche / Thimm Verpackung, Northeim
Nord
Smurfit Kappa, Lauenburg / Smurfit Kappa Wellpappe, Lübeck / Smurfit Kappa, Waren
Nordrhein-Westfalen
Bischof + Klein, Lengerich / Coveris Flexibles Deutschland, Halle (Westf.) / delfort Deutsche Benkert, Herne / DS Smith, Minden / DS Smith, Hövelhof / Edelmann Leaflet Solutions, Burscheid / Gascogne Flexible Germany, Linnich / Gundlach Verpackung, Oerlinghausen / Interprint, Arnsberg / Klingele Wellpappenwerk, Werne / Melitta Europa GB Kaffeezubereitung, Minden / Remscheider Wellpappenfabrik Otto Hampel, Remscheid / Schaffrath Concept, Geldern / SIG Combibloc, Linnich / Smurfit Kappa, Jülich / Smurfit
Kappa RapidCorr, Euskirchen / Smurfit Kappa, Brühl / Smurfit Kappa, Lübbecke / Thimm Verpackungen, Castrop-Rauxel / VG Nikolaus, Pulheim / walki, Steinfurt / Wolf PVG, Spenge /
Rheinland-Pfalz/Saar
Coveris Flexibles Deutschland, Neuwied / MM Graphia, Trier / MM Gravure, Trier / Smurfit Kappa, Germersheim / Smurfit Kappa Service, Germersheim / Thimm Verpackungen, Alzey / Wellpappe Sausen-
heim, Grünstadt / WestRock, Trier
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen (SAT)
DS Smith Mivepa, Arenshausen / SIG Combibloc, Wittenberg/ Smurfit Kappa, Delitzsch
Kategorie: Tarifinfo
Kleine Schritte reichen nicht
Die vierte Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) brachte kein neues Angebot der Arbeitgeberseite und damit auch kein Ergebnis.
In mehrstündigen konstruktiven Gesprächen zwi-schen ver.di und dem Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) gab es leichte Bewegung, aber die Schritte waren letztendlich zu klein. Zwar zeigte sich die Arbeitgeberseite bereit, über die Länge der Laufzeit und tabellenwirksame Tariferhöhungen zu verhandeln, allerdings konnte sich der HPV nicht durchringen, ein verbessertes Angebot vor-zulegen. Beim Kernanliegen der Kolleginnen und Kollegen – einer deutlichen und dauerhaft wirksamen Lohnerhöhung herrscht bisher keine wirkliche Bewegung.
In den letzten Wochen haben die Beschäftigten der Papierverarbeitung deutliche Zeichen gesetzt: Sie sind bereit für ihre Forderungen zu kämpfen. Die bisherigen Streiks in den Betrieben haben erste Wirkung gezeigt. Jetzt heißt es dranbleiben und deutlich machen: Wir lassen uns nicht mit einem unzureichenden Angebot abspeisen, sondern treten ein für dauerhaft mehr Geld in der Tasche!
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 12. April 2023 statt.
In der Zeit vom 17. Februar 2023 bis zum 23. März 2023 haben sich unter anderem die Kollegin-nen und Kollegen aus folgenden Betrieben an den Warnstreiks beteiligt:
Baden-Württemberg
A. Landerer, Neuenstadt am Kocher / Anton Debatin, Bruchsal / August Faller, Schopfheim / August Faller, Waldkirch / Carl Edelmann, Heidenheim / DS Smith Packaging, Mannheim / Edelmann, Heidenheim / Edel-mann Pharma-Druck, Weilheim / Faller-Pharma-Service-Center, Binzen / Klingele Wellpappenwerk Grun-bach, Remshalden / MMP Schilling, Heilbronn / Smurfit Kappa St. Leon-Rot
Bayern
Bischof + Klein, Konzell / Coveris Flexibles Deutschland, Rohrdorf / Edelmann, Lindau / Engelhardt, Nörd-lingen / Hans Kolb Wellpappe, Memmingen / Klingele, Hippoltstein / Kunert Peiting, Peiting / Mondi, Ans-bach / Mondi, Eschenbach / Paul, Wildflecken / REKA, Kitzingen / Smurfit Kappa, Feucht / Smurfit Kappa, Neuburg / Smurfit Kappa Plattling / STI d+v, Neutraubling / Töpfer, Kulmbach / VG Nicolaus, Kempten
Berlin
DS Smith, Berlin
Hessen
CCL Label, Marburg / Constantia Ebert, Wiesbaden / Deutsche Rondo Blei + Guba, Kelkheim / DS Smith, Erlensee / DS Smith, Fulda / GPI Frankfurt & Augsburg, Kriftel / Smurfit Kappa, Hanau / Smurfit Kappa, Heppenheim
Niedersachsen-Bremen
Delkeskamp, Hannover / Heyne & Penke, Dassel / Klingele, Delmenhorst / MMP Graphia Innovaprint, Del-menhorst / MMP Packaging Behrens, Alfeld / Smurfit Kappa, Sarstedt / Tapetenfabrik Gebr. Rasch, Bram-sche / Thimm Verpackung, Northeim
Nord
Smurfit Kappa, Lauenburg / Smurfit Kappa Wellpappe, Lübeck / Smurfit Kappa, Waren
Nordrhein-Westfalen
Bischof + Klein, Lengerich / Coveris Flexibles Deutschland, Halle (Westf.) / Deutsche Benkert, Herne / DS Smith, Minden / DS Smith, Hövelhof / Edelmann Leaflet Solutions, Burscheid / Gascogne Flexible Germany, Linnich / Gundlach Verpackung, Oerlinghausen / Interprint, Arnsberg / Klingele Wellpappenwerk, Werne / Melitta Europa GB Kaffeezubereitung, Minden / Remscheider Wellpappenfabrik Otto Hampel, Remscheid / Schaffrath Concept, Geldern / SIG Combibloc, Linnich / Smurfit Kappa, Jülich / Smurfit Kappa RapidCorr, Euskirchen / Smurfit Kappa Brühl / Smurfit Kappa Lübbecke / Thimm Verpackungen, Castrop-Rauxel / VG Nikolaus, Pulheim / Walki, Steinfurt / Wolf PVG, Spenge /
Rheinland-Pfalz-Saar
Coveris Flexibles Deutschland, Neuwied / MM Graphia, Trier / MM Gravure, Trier / Smurfit Kappa, Germersheim / Smurfit Kappa Service, Germersheim / Thimm Verpackungen, Alzey / Wellpappe Sausenheim, Grünstadt / WestRock, Trier
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
DS Smith Mivepa, Arenshausen / SIG Combibloc, Wittenberg/ Smurfit Kappa, Delitzsch
Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) am 07. März 2023 brachte erneut keinen Durchbruch im Tarifkonflikt. Ein verbessertes Angebot legten die Arbeitgeber nicht vor, sondern wiesen die ver.di-Forderung erneut zurück. Zudem bestreitet der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) eine dauerhafte Wirkung der hohen Inflation.
Die ver.di-Verhandlungskommission machte deutlich, dass es aufgrund der anhaltend hohen Infla-tion eine deutliche prozentuale Erhöhung der Löhne und Gehälter braucht. Ein Bild beschreibt es dabei ganz gut: Die Inflation ist eine Treppe – auf die Preissteigerung in diesem Jahr kommt die Steigerung im kom-menden Jahr obendrauf. Und die vom Jahr darauf, usw. In Zahlen heißt das: Für 2023 rechnet die Bundesregierung mit einerInflationsrate von 6 Prozent, für 2024 mit 2,8 Prozent. Macht in zwei Jahren eine Steigerung von 8,8 Prozent. Und die wirken dauerhaft. Genau deswegen brauchen die Kolleginnen und Kollegen eine dauerhaft wirkende Lohnerhöhung. Der HPV bietet tabellenwirksam allerdings nur 4,1 Prozent. Das war und ist viel zu wenig und würde am Ende weniger Geld im Portemonnaie bedeuten.
Allerdings bestreiten die Arbeitgeber eine dauerhafte Wirkung der hohen Inflation. Nach ihrer Logik werden die aktuell hohen Raten durch eineEinmalzahlung in Form einer Inflationsausgleichsprämie ausgeglichen. Außerdem will der HPV nur mit der sogenannten Kerninflation rechnen. Problem dabei: die Preistreiber wie z.B. Energiekosten werden rausgerechnet.
Im Vorfeld dieser Verhandlungsrunde haben bereits viele Kolleginnen und Kollegen gezeigt, dass sie bereit sind, für ihre Forderung nach dauerhaftmehr Geld vor das Werkstor zu gehen und zu kämpfen. Da die Arbeitgeber kein verbessertes Angebot vorgelegt haben, brauchen sie vor der nächsten Verhandlungsrunde am 23. März 2023 noch ein paar Denkanstöße.
Dauerhaft mehr Lohn und Gehalt bekommen wir nicht geschenkt! Das erreichen wir nur, wenn viele Kolleginnen und Kollegen ein deutliches Zeichen setzen! Mehr Mitglieder – stärkere Gewerkschaften!
In der Zeit vom 17. Februar 2023 bis zum 7. März 2023 haben sich unter anderem die Kollegin-nen und Kollegen aus folgenden Betrieben an den Warnstreiks beteiligt:
Baden-Württemberg
A. Landerer, Neuenstadt am Kocher / Anton Debatin, Bruchsal / August Faller, Schopfheim / August Faller, Waldkirch / DS Smith Packaging, Mannheim / Klingele Wellpappenwerk Grunbach, Remshalden / MMP Schilling, Heilbronn / Smurfit Kappa St. Leon-Rot
Bayern
Bischof + Klein, Konzell / Edelmann Leaflet Solutions, Lindau / Hans Kolb Wellpappe, Memmingen / Klin-gele, Hippoltstein / Kunert Peiting, Peiting / STI d+v, Neutraubling / VG Nicolaus, Kempten / Smurfit Kappa Plattling / Smurfit Kappa, Feucht
Berlin
DS Smith, Berlin
Hessen
CCL Label, Marburg / Constantia Ebert, Wiesbaden / Deutsche Rondo Blei + Guba, Kelkheim / DS Smith, Erlensee / DS Smith, Fulda / Smurfit Kappa, Hanau / Smurfit Kappa, Heppenheim
Niedersachsen-Bremen
Delkeskamp, Hannover / Klingele, Delmenhorst / MMP Graphia Innovaprint, Delmenhorst / Tapetenfabrik Gebr. Rasch, Bramsche Thimm Verpackung, Northeim
Nord
Smurfit Kappa, Lauenburg / Smurfit Kappa Wellpappe, Lübeck / Smurfit Kappa, Waren
Nordrhein-Westfalen
Bischof + Klein, Lengerich / Coveris Flexibles Deutschland, Halle (Westf.) / DS Smith, Minden / DS Smith, Hövelhof / Edelmann Leaflet Solutions, Burscheid / Gascogne Flexible Germany, Linnich / Gundlach Verpackung, Oerlinghausen / Klingele Wellpappenwerk, Werne Remscheider Wellpappenfabrik Otto Ham-pel, Remscheid / Schaffrath Concept, Geldern / SIG Combibloc, Linnich / Smurfit Kappa, Jülich Smurfit Kappa RapidCorr, Euskirchen / Smurfit Kappa Brühl / Smurfit Kappa Lübbecke / Thimm Verpackungen, Castrop-Rauxel / Wolf PVG, Spenge / Walki, Steinfurt
Rheinland-Pfalz-Saar
Coveris Flexibles Deutschland, Neuwied / MM Graphia, Trier / MM Gravure, Trier / Smurfit Kappa, Germersheim / Thimm Verpackungen, Alzey / Wellpappe Sausenheim, Grünstadt
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
DS Smith Mivepa, Arenshausen / SIG Combibloc, Wittenberg
Inflation verharrt auf hohem Niveau
Laut einer offiziellen Meldung des Statistischen Bundesamtes vom 09. Februar 2023 lag die Inflationsrate in Deutschland im Januar 2023 bei 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Heißt also, dass Waren und Dienst-leistungen 8,7 Prozent teurer waren als im Januar 2022.
Inflation höher als im Dezember 2022
Damit liegt die Inflationsrate sogar leicht höher als im Dezember und verharrt damit auf hohem Niveau. Das zeigt ein Blick auf die Entwicklung im vergangenen Jahr. Derzeit kann keine Rede davon sein, dass die Inflationsrate sinkt. Der Blick in die Zukunft ist immer etwas schwierig. Für das Jahr 2023 erwartet die Bundesregierung eine Inflationsrate von 6,0 Prozent. Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung erwartet 5,1 Prozent, das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln sogar 7,0 Prozent. Die Prognosen fallen zwar unterschiedlich hoch aus – doch eins ist klar: es ist sehr wahrscheinlich, dass auch in diesem Jahr eine deutliche Preissteigerung die Beschäftigten belasten wird.
Entlastungspakete haben die Inflation gesenkt
Hätte der Staat nicht mit seinen Hilfspaketen eingegriffen, wäre die Inflationsrate noch höher als sie derzeit ist.
Inflation kann sinken – die Kosten steigen trotzdem
Zudem vergessen einige gern, dass sich die Inflation aufsummiert und dadurch nachhaltig wirkt: Im gesamten Jahr 2022 sind die Preise um 7,9 Prozent gestiegen. Wenn die Preise in 2023 um 6,0 Prozent steigen, dann sind die Waren und Dienstleistungen in 24 Monaten also um fast 14 Prozent teurer geworden!
Wie wird die Inflation festgestellt?
Beim Berechnen der Inflationsrate wird vom Statistischen Bundesamt ein „Warenkorb“ verwendet, der 650 Güterarten umfasst und sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekauften Waren und Dienstleistungen repräsentiert. Diese Güterarten fließen mit unterschiedlichen Gewichtungen ein. Durch den Vergleich der Preise dieses Warenkorbs mit den Vorjahrespreisen wird die Inflation festgestellt.
Nur die Kerninflation ausgleichen?
Die Vertreter des Hauptverband Papier und Kunststoffverarbeitung (HPV) behaupten, die hohe Inflation sei nur ein kurzzeitiges Phänomen. Aus diesem Grund dürfe man nur mit der Kerninflation argumentieren. Was meinen sie eigentlich damit? Die Kerninflation umfasst grundsätzlich dieselben Aspekte wie die Inflation, allerdings werden in ihr keine Güter und Dienstleistungen erfasst, die hohe Preisschwankungen aufweisen. Hierunter fallen beispielsweise der Nahrungs- und Energiesektor.
Also: Ausgerechnet das, was den meisten Beschäftigten große Sorgen macht – die Energie- und Lebensmittelpreise – sollen wir bei den Tarifverhandlungen nicht berücksichtigen? Wie bitte?
Keine Spielereien!
Die hohen Kosten kommen dauerhaft auf uns zu. Wir brauchen also eine dauerhaft wirksame Erhöhung der Löhne und Gehälter. Dafür machen wir uns stark! Mach auch du mit!
Mitglied werden online
Info – Extra | 20. Februar 2023
Kaum Bewegung in zweiter Verhandlung
Auch der zweite Verhandlungstermin in der Tarifrunde für die Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Zu Beginn der Verhandlung machte die ver.di-Verhandlungskommission deutlich, dass die Beschäftigten in der Papierverarbeitung hinter der Forderung nach einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 10,5 Prozent und 150 EUR mehr für die Auszubilden-den stehen. Die Unterschriften von mehr als 7.000 Beschäftigten bekräftigen dies und sprechen damit eine deutliche Sprache.
Für uns ist klar: Es braucht eine deutliche und dauerhaft wirksame Erhöhung der Einkommen für die Kolleginnen und Kollegen!
Für die Arbeitgeber stand stattdessen die Frage der Ausgestaltung einer sogenannten Inflationsausgleichsprämie im Mittelpunkt der Gespräche. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) präzisierte lediglich die beabsichtigten Auszahlungszeitpunkte: 1.000 EUR sollen direkt nach Tarifabschluss, weitere 1.000 EUR zu Ende Mai 2023 und nochmals 1.000 EUR zu Ende Mai 2024 ausge-zahlt werden. Über Höhe und Zeitpunkt einer tabellenwirksamen Erhöhung sowie Laufzeit eines neuen Tarifvertrages – derzeit liegen dazu 4,1 Prozent ab 01. Oktober 2023 bei einer Laufzeit von 27 Monaten auf dem Tisch – könne aus Sicht der Arbeitgeber erst gesprochen werden, wenn bei der Inflationsaus gleichsprämie Einigkeit erzielt sei.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 07. März 2023 statt.
Info Nr. 05 | 16. Februar 2023